Wandsbeker Lärmschutzbote 9

Der Lärmschutzbote ist auch als download verfügbar.

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Nachbarn, liebe Interessierte,

die Auseinandersetzung mit der Bahn und der Stadt Hamburg hat eine neue Stufe erreicht. Knapp zweieinhalb Jahre nach der mündlichen Erörterung der Einwände ist die Planfeststellung für den 1. Abschnitt durch das Eisenbahnbundesamt (EBA) erfolgt. Eine öffentliche Bekanntmachung im Bundesanzeiger ist bisher allerdings noch nicht erfolgt. Nach Aussagen der Bahn findet eine öffentliche Auslegung des Beschlusses und der dazugehörigen Unterlagen vom 21.9.-5.10.2020 im Bezirksamt statt. Danach beginnt eine Frist von 4 Wochen für einen Eilantrag und die Klage.

Das EBA hat sehr weitgehende Feststellungen hinsichtlich der Genehmigungsfähigkeit für das Gesamtprojekt getroffen. Klägern aus anderen Planfeststellungsabschnitten gleichzeitig aber das Recht auf Klageerhebung abgesprochen. Dieses Vorgehen steht in krassem Widerspruch zu der abschließenden Stellungnahme der Anhörungsbehörde.

Wir werden uns zunächst mit einem Eilantrag gegen die sofortige Vollziehbarkeit der Erlaubnis zur Fällung von Bäumen, welche ab dem 1.Oktober zulässig wäre, vorgehen. Anschließend werden wir mit einem zweiten Eilantrag den Planfeststellungsbeschluss und dessen sofortige Vollziehbarkeit insgesamt anfechten. Wir erhalten hierbei auch Unterstützung durch externe Fachleute, welche die katastrophale Planung der Bahn und die unsachgemäße Behandlung der Pläne durch das EBA nachweisen können.

Im und um das Gehölz wird von uns über das Vorhaben informiert und besorgte Bürger unterstützen uns mit Spenden, Eintritten und der Bereitschaft, sich an notwendigen Protestaktionen zu beteiligen.

Am 10.9.2020 wird die Bezirksversammlung Wandsbek über einen Antrag beraten, den wir als Eingabe beim Hauptausschuss gestellt haben und welchen der Umweltausschuss mit einer Beschlussempfehlung an die Bezirksversammlung weitergereicht hat. Dieser hat zum Ziel, Fällungen von Bäumen vor einer Entscheidung über den entsprechenden Eilantrag zu verhindern.

Die Auseinandersetzung findet zunehmend auch in Presse, Rundfunk und Fernsehen Resonanz. So erwarten wir in der nächsten Woche auch das Hamburg-Journal im Gehölz. Wer Kontakte zu Medien herstellen kann, sollte sich bitte umgehend an uns wenden! Es geht jetzt darum, die sehr einseitige Berichterstattung zum Bau der S4 um unsere Perspektiven zu erweitern!

Dr. Arnold Harmsen, 1. Vorsitzender
Peter Heinzel, 2. Vorsitzender